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25. Oktober 2024

Lieber Zahnarzt werden

… möchte man (mit Hans Magnus Enzensberger) allen zurufen, die mit der Schriftstellerei (oder gar, haha, mit der Literaturübersetzerei!) reich werden wollen. Trotzdem oder eben deswegen schmerzt es einen Autor wie Clemens Meyer, wenn er ein schon fest eingeplantes Preisgeld nicht bekommt. Bei der taz wundert man sich allerdings dezent über seine Steuerschulden in Höhe von 35000 €: „Als taz-Mitarbeiter*in kann man mindestens ein Jahr schuften, um diesen Betrag überhaupt netto zu verdienen, und beim Clemens sind das bloß Steuern? Das muss ein hartes Leben sein.“

Na ja, geschenkt, wie es bei Preisen halt so ist, und ohnehin alles relativ: Von der Bild-Zeitung als „Tatort-Autor“ geschmäht zu werden, war für Meyer vielleicht eine weit schlimmere Beleidigung als diejenige, die er den Jury-Banausen entgegengeschleudert hat, weil sie sein Genie nicht zu würdigen wussten („verdammte Wichser!“).

Mir hat es eigentlich gefallen, wie da jemand sein Herz auf der Zunge trägt, also heraustrompetet, was andere wahrscheinlich nur insgeheim denken. „Für die gelungensten Ausfälle dieser Art sollte es vielleicht eine eigene Auszeichnung geben“, schlägt Paul Jandi in der NZZ vor. „Einen Trostpreis für die Untröstlichen.“ Tolle Idee. Käme aber natürlich auf die Dotierung an.